News Detail: CD: Top Tipps

POP/ROCK
Go Betweens: Oceans Apart: Limited Edition (2 CD)
Die Bahn kommt. Meistens zu spät. Derartige Erfahrungen dürften auch der Go-Betweens-Hälfte Robert Forster nicht fremd sein, wohnte er doch nach dem Bandsplit 1990 jahrelang in Regensburg, bis es ihn kürzlich wieder in die Heimat Australien, und damit hin zu Partner Grant McLennan zog. Anstatt nun aber Spott und Häme über den deutschen Schienenverkehr auszuschütten, schreibt der Geschichtenerzähler Forster aus der Distanz lieber einen schönen Song über eine Zugfahrt, wenn auch über eine besondere, seine letzte nämlich von Regensburg nach Frankfurt. Dass "Here Comes A City", und man muss das einfach mal so sagen, zu den besten Go-Betweens-Songs überhaupt gehört, liegt nicht nur am Akzent, mit dem Forster die Stadt Etterzhausen ausspricht, auch nicht an seiner gewohnt klugen Beobachtungsgabe ("Why do people who read Dostoevsky always look like Dostoevsky?"), sondern eben auch am atemlosen Drive des Songs, den man erst in der Rückschau auf die vergangenen zwei Alben vermissen darf. Wobei man nach Genuss des neuen Albums an gar nichts mehr denkt, außer an repeat, repeat, repeat. Waren die Songs auf "Bright Yellow Bright Orange" und allen voran der mal wieder nicht gechartete Hit "Too Much Of One Thing" beängstigend nah an der Definition reinen Gitarren-Schönklangs, glänzen die kompositorischen Antipoden Forster/McLennan heuer abwechselnd mit jugendlich-kratzigem Elan, haaraufstellender Melancholie und einer ungewohnt dicken Produktion. Ohne Übertreibung: Ihren an Pop-Highlights wahrlich nicht armen Back Catalogue bestücken die Australier auf "Oceans Apart" mit mindestens acht neuen Klassikern. "No Reason To Cry" dürfte aufgrund zarter Keyboard-Einschübe den Tränenausfluss nur noch verstärken, "Boundary Rider" erklärt, wie man ihn wieder stoppt, und "Finding You", tja, ein solch atemberaubender Song macht Bands wie Travis eigentlich überflüssig. Mark Wallis, der schon den Smiths und U2 mit guten Ratschlägen zur Seite stand, hat den um Adele Pickvance (Bass, Gesang) und Glenn Thompson (Drums, Gitarre, Keys) angewachsenen Go-Betweens-Vierer in klare Soundgewässer gelenkt, und den noch elaborierteren Songwritingkünsten den letzten Schliff verpasst. Man hört Forster und McLennan förmlich an, wie viel Spaß ihnen die Aufnahmen in London gemacht haben müssen, etwa wenn sie sich im Opener mit "Hey, hey"-Rufen selbst anstacheln oder in "Lavender" die Zeile "Everybody said that ..." nach einer kurzen Pause mit den Worten "she's good in bed" beenden. Man müsste über jeden einzelnen Song einen eigenen Abschnitt verfassen, wenn es einem nicht ständig so ergehen würde wie bei den Klängen von "Statues", die einem außer dem Atem auch die Sprache nehmen. Wäre die Welt eine gerechte, wären alle öffentlichen Radiosender so mutig wie FM4, oder hätte das Schicksal endlich ein Einsehen mit dem ewig unterschätzen Traumduo Forster/McLennan und würde es behandeln wie Lennon/McCartney oder wenigstens wie Morrissey/Marr, dann käme auch die Historie der Go Betweens im 27. Bandjahr zu einem Happy End. "Oceans Apart" ist zweifellos nicht nur das wichtigste der drei Go-Betweens-Alben seit dem Comeback im Jahr 2000, es ist eines der perfektesten überhaupt. Trommelwirbel.
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DANCE
Fischerspooner: Odyssey
Es gibt so bestimmte Momente, an die kann man sich ein Leben lang erinnern. Und oft sind diese Momente in unseren Gehirnen mit bestimmten äußeren Reizen wie beispielsweise einem Song gekoppelt, so dass wir, wenn wir eben diesen Song mal wieder hören, sofort das zugehörige Bild unvermittelt vor unser inneres Auge geliefert bekommen: "Weißt Du noch Schatz, bei dem Lied haben wir uns das erste Mal hinter der kleinen Strandbar auf Cosa Mui so richtig dolle geliebt!" "Hach, natürlich weiß ich das noch", sagt dann der Schatz. Es gibt aber auch Stücke von Musik, da funktioniert dieser Mechanismus gerade andersherum: Da weiß man noch genau, was man gerade getan hat, oder auch wo man gerade war, als man zum ersten Mal dieses oder jenes Irrsinnsstück gehört hat. So weiß ich beispielsweise noch ganz genau, wann, wo und mit wem ich das erste Mal Fischerspooners "Emerge" in meine unvorbereiteten Technoöhrchen geballert bekam. Und das, obwohl ich mich ansonsten an gar nichts mehr von diesem wilden Abend in der Hi-Bar erinnere. Tja, Emerge. Damals. Der Beginn von Fischerspooners kometenhaften Weg an die Spitze der Mainstreamhitparaden. Gerade noch strictly Gayscene experimental artsyfarsty Underground, Sekunden später bereits in Top of the Pops. Wer hätte das gedacht ? Aber eigentlich kein Wunder: Was für ein Track! Unglaublich. Monströs. Und sogar heute, knapp drei Jahre und 100.000 Hördurchgänge später, nervt es mich nicht im geringsten, wenn ich das Stück irgendwo auf einem Tanzvergnügen höre. Im Gegenteil, ich erinnere mich dann ...
Und nachdem das Experiment "Wie weit komme ich mit meiner kleinen Freakshow im stocksteifen Musikbusiness" mit dem CD-Erstling "1" und ebenjenem legendären Auftritt in Top of the Pops zu einem rundherum runden Abschluss gebracht worden war, wurde es erst mal ruhig um die beiden Herren Fischer und Spooner. Die sich nun aber (endlich) doch dazu durchgerungen haben, die Welt mit einem weiteren Album zu beglücken. Eine Aufgabe, die vor allem Casey (Spooner) nach eigenen Angaben so manche sorgenvolle Minute bescherte. War man zu Emerge-Zeiten noch losgelöst von jeglicher interner wie auch externer Erwartung losgezogen, den Popolymp mit einer exzentrischen Electro-Performance-Video-Art-Nummer zu erobern, so machte man sich nun um so mehr Gedanken. Was sollen wir tun? Wo geht die Reise hin? Welches Raumschiff sollen wir wählen für unsere Odyssey? Die Antwort auf all diese Fragen ist schlicht aber effektvoll: Pop. Wurden FS nach #1 gerne als "Electroclash"-Band geführt, so hat doch mittlerweile eine wundersam sanfte Metamorphose zur Popband stattgefunden. Denn: "Odyssey" ist Pop pur. Electropop zwar natürlich, doch von Clash kann zumindest rein formal auf "Odyssey" nicht die mehr Rede sein. Was ja auch gar nichts macht. Im Gegenteil. Denn wenn wir hier im Zusammenhang mit FS von Popmusik reden, ist nicht irgendeine mainstreamtaugliche Larifarimucke gemeint, sondern moderne, wohldesignte und songorientierte Hightechtrax, die ausnahmslos genau auf den Punkt kommen. Den P-Punkt nämlich. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass, abgesehen von ein paar wenigen eingestreuten Gitarrensprenkseln, zwar ausschließlich elektronische Kistchen auf Odyssey ihr Werk verrichten, und man dennoch stets das unterschwellige Gefühl hat: Da spielt doch eigentlich eine Band. The Casey Spooner Robot Band. Diese Robot Band ist immer noch Warren Fischer, dem, zeitweise vom wohlbekannten Madonna-Produzenten Mirwais unterstützt, es auf "Odyssey" auf eindrucksvolle Weise gelingt, Supersynthetisches sehr organisch und wie "ne echte Band" klingen zu lassen. Ganz nebenbei werden dann auch noch auf mehr oder weniger sublime Art und Weise Musiken und Künstler vergangener Jahrzehnte zitiert. Nicht imitiert. Doch hört man beispielsweise "Never Win" schon ein wenig an, dass es da mal eine kleine unbekannte Acidfreundegang namens Pink Floyd gab, die einen lustigen kleinen Song über eine Mauer in den Köpfen vieler Menschen geschrieben haben. Und wo man anderen die Ehre erweist, da darf man selbst natürlich nicht fehlen. Und so zitieren sich Warren und Casey auch einfach selbst. Wohlbekannte Oktavbässe und artverwandte Stilmittel inklusive. Neber der mal wieder astreinen Produktion und den Topsounds ist wohl größte Stärke des Albums genau das, worauf es beim Pop (und nicht nur dort) halt ankommt: das Songwriting. Denn "Odyssey" besteht ebend nicht aus einem Dutzend mehr oder minder unstrukturierten Tracks, die sich mit ein wenig Sangeskunst als "Lied" tarnen. Nein. Wir haben es hier vielmehr bei etlichen Stücken mit veritablen durcharrangierten Ohrwürmern zu tun - da gibt es Songs, die hört man sich einmal kurz an und, Peng, man hat sie die nächsten sechs Stunden im Kopf, ob man will oder nicht. So hat die Hookline von "All We Are" das Zeug dazu, ganze Nächte im Hinterkopf durch die Gehöhrgänge zu rauschen. Nicht dass Odyssey nur aus Hits bestünde. Neben herausragendem wie "All We Are", "Happy" oder "Cloud" gibt es auch eine Reihe von Liedchen, die halt einfach rundum o.k. sind. Nicht mehr, aber halt auch nicht weniger. Und so ist das Gesamtergebnis mindestens voll o.k. - eigentlich sogar mehr als das. "Odyssey" ist rundum gelungen, sitzt, passt, wackelt und hat Luft. So kann man "Odyssey" auch vortrefflich von vorne bis hinten durchhören, ohne ein einziges Mal genervt auf Skip zu schielen. Auch wenn ich persönlich "O", den Abschluss von O(dyssey) meist auslasse und lieber noch mal zum Opener "Just Let Go" zurückkehre. Und dann geht die Reise durch die künstlichen und besänftigenden Sphären des CaseySpoonerWarrenFischer-Kosmos noch mal von vorne los. Schön.
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TIPP: Fischerspooner: Odyssey: Limited Edition (Digi) - SFr. 27.90

 

INDUSTRIAL
Nine Inch Nails: With Teeth
Seltsam. Da kommt Trent Reznor nach einer halben Ewigkeit wieder mit neuem Studiomaterial um die Ecke. Der Hörer stellt sich unweigerlich darauf ein, sich einem komplexen Werk zu nähern, Blut, Schweiß und Tränen zu zollen, um mit Nine Inch Nails in faszinierende Klanglandschaften einzutauchen. Aber nix da. Auch nach über 15 Jahren als Mastermind der Nägels schlägt Reznor nach wie vor Haken, die einen verwirrt zurück lassen. Zum ersten Mal in seiner Karriere präsentiert er der Öffentlichkeit so etwas wie ein eingängiges Album. Die düsteren Kollagen aus suizidären Tendenzen und infernalischen Industrial-Strudeln gehören der Vergangenheit an. Der sachte Beginn von "All The Love In The World" mit knarzenden und gebrochenen Beats kulminiert mit Piano-Klängen in einem fulminanten Schlussteil, der zum Mitpfeifen geradezu einlädt. Huch, 'tschuldigung, wollt' ich nicht. Oder doch? Ist das jetzt gut? Den Bedenkenträgern, die die geradezu ins Ohr flutschende Single "The Hand That Feeds" bei Top Of The Pops einsortieren wollen, schmettert Reznor "You Know What You Are" entgegen. Ein Beweis, dass mit Weicheiertum weiterhin nicht zu rechnen ist. Die elektronischen Effekte sind bekannt und gut, machen aber beim Hören den Eindruck, als gebe es nun ein imaginäres Licht am Ende des Verzweiflungstunnels. Gut so, dann dürfte der Herr der Nägel auch bei Live-Auftritten öfters lächeln und sich verkneifen, seine Mitmusiker krankenhausreif zu kloppen. Nach einmaligem Durchlauf klingen die Songs von "With Teeth" etwas flach und beliebig. Dieser Eindruck verkehrt sich jedoch ins genaue Gegenteil, so dass Granaten-Hymnen wie "Every Day Is Exactly The Same", oder der Höhepunkt des Albums, "Beside You In Time" nach einer Weile in fabelhaftem Licht erstrahlen. Ohne großen Studio-Firlefanz bohrt gerade letztgenannter Track mit heftigem Zwirbeln im Kleinhirn herum, steigert sich zum Ende hin wie ein Orkan und reißt alles mit sich. Für die Fähigkeit, lediglich aus Gitarreneffekten und verzerrten Drum-Beats einen kakophonischen wie harmonischen Wahnwitz in Personalunion zu kreieren, sollte man Trent Reznor heute schon ein Denkmal setzen. "Only" mit 80er Reminiszenzen an gute, alte Synthiepoptage bringt eine ganz neue Facette im NIN-Soundkostüm zum Vorschein. Der Funk zwängt sich heimlich durch die Industrial-Hintertür und feiert mit slappendem Basslauf ein absolut tanzbares Stelldichein, tönt aber weder altbacken noch banal. Dieses Attribut passt denn schon eher zu "Getting Smaller", das sich in der Trackliste wie ein nicht zünden wollender Fremdkörper ausmacht.
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POP/ROCK
Simple Plan: Still Not Getting Any
Stromlinienförmig, oder: Wie erschaffe ich ein Poppunk-Idol. Eine Anleitung in zehn Kapiteln.
1. Nehme fünf nicht allzu smarte Highschool Kids, die gerade nichts Besseres zu tun haben, als eine Band zu gründen. Schließlich muss der Sound stilistisch flexibel sein und je nach Bedarf auf aktuelle Markttendenzen reagieren. Instrumente nach Belieben verteilen, Talent kann dabei vernachlässigt werden.
2. Stecke die Halbstarken in ranzige Jeans und Logo-Shirts. Dann bekommt mindestens einer, aber höchstens drei Bandmitglieder ein Piercing verpasst, damit für jeden Fangeschmack etwas dabei ist. Tatoos eher vermeiden, schwarze Fingernägel nicht vergessen. Als nächstes gehören Mimik und Gestik trainiert. Im Optimalfall haben alle Mitglieder ein paar lustige Fratzen im Repertoire (wichtig: rausgestreckte Zunge und gespreizte Finger). Ansonsten für die Rolle des schweigsamen Träumers notieren.
3. Trage beim anschließenden Fotoshooting dafür Sorge, dass der Einzelgänger ganz doll ernst und immer aus dem Bild heraus guckt. Fürs Booklet benötigt man drollige Fotos. Etwa eine Spießerparodie: die Band beim Golf spielen usw. Das wirkt identitätsstiftend.
4. Setze die Gruppe auf Fernsehdiät. Eine Woche lang 24 Stunden MTV. Wenn gerade kein Clip von Good Charlotte oder Avril Lavigne läuft, gibt es "Made" und "Jackass" vom Band. Politik und sonstiges Weltgeschehen tunlichst vermeiden.
5. Sperre die fünf unter ein Dach und stelle sie unter Beobachtung. Basballcaps verteilen. Wer die Kappe falsch herum aufsetzt, bekommt Dosenbier. Schüttet jemand spontan das Dosenbier über ein anderes Bandmitglied, winkt die Belohnung in Form einer original Avril-Lavigne-Krawatte. Alles auf Video fest halten und später als "Special Feature" auf das Album packen.
6. Beauftrage die Songwriter. Folgenden Punkten soll dabei besondere Aufmerksamkeit gelten: Das bewährte Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Bridge-Refrain-Schema unbedingt einhalten! Eingängigkeit ist höchste Prämisse! So viel Pathos und Dramatik wie passt! Auf Mitsing-Hooks und Backing Vocals achten! Größere Abwechslung bei Gesang, Melodie und Rhythmus vermeiden! Ausnahme: Ein bis zwei Pianoballaden.
7. Beauftrage die Texter. Inhalt in möglichst simpel gehaltenem Englisch verfassen lassen; Doppeldeutigkeiten gilt es zu vermeiden. Zentrales Motiv: Teenage Angst. Zeilen wie "No one understands you" sollten unbedingt vorkommen. Das Ganze mit ordentlich pupertärem Trotz abschmecken ("Shut up, don't wanna hear it"). Empfohlene Songtitel: "Welcome To My Life", "Me Against The World" usw. Auflehnung gegen Unbestimmt ("die Anderen", "die Reichen", "die Anpasser"). Das Paradoxon einfach ignorieren.
8. Hole die Band aus dem Haus und verfrachte sie ins Aufnahmestudio. Erfolgreichen Rock-Produzenten anheuern. Der sorgt mit moderner Technik für satten, klaren Sound und schleift Ecken und Kanten ab. Dem Ganzen trotzdem das Label "Punk" aufdrücken.
9. Organisiere einen Live-Auftritt. Per Ausweiskontrolle sicher stellen, dass nur die Zielgruppe (11 bis 15 Jahre) eingelassen wird. Vorort ein Musikvideo drehen und die Kids auf der Bühne die Hedonistensau raushängen lassen (Feuerwerk, Instrumente zertrümmern usw.). Keine Scham vor Klischees! In Nachfolgevideos entweder die Band im Regen spielen lassen oder alternativ Bälle, Empfänge und sonstige spießige Veranstaltungen sprengen lassen.
10. Kaufe dich in Musiksender und Radios ein, um die Rotation der Band zu sichern. Schöpfe anschließend mit CD-Verkäufen, überteuerten Konzerten, Nietenarmbändern und Bandshirts ordentlich Kohle ab. Die Band je nach Publikumsresonanz für ein bis zwei weitere Alben verbraten. Dann durch jüngere Band bzw. neuen Trend ersetzen. Wieder bei 1. anfangen.
Bei konsequenter Befolgung dieses Handbuchs ist kommerzieller Erfolg vorprogrammiert. Für weitere Genre-Leitfäden siehe die Ausgaben "Aus der Rock-Garage auf die Bühne" und "Straight Outta Ghetto: Dollars, Nutten, Waffen". Viel Erfolg!
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POP/ROCK
Thirteen Senses: The Invitation
Aha, mal zur Abwechslung wieder etwas aus dem nimmersatten Rock- und Popwunderland Großbritannien. Genauer gesagt aus dem schönen Cornwall, was man vielleicht bisher vorwiegend für seine wunderbare Landschaft aus dem Elternurlaub kannte: "The best place, to make a beautiful holiday", you know?! Thirteen Senses heißt der junge Schrei. Wo wären wir nur ohne die Massenhysterie der britischen Presse? Das Debüt "The Invitation" erschien schon 2004 auf der Insel und sorgte für rasende Aufregung. "Die werden bald die Stadien dieser Welt beherrschen". Eine immer wieder gern benutzte Schlagzeilen-Floskel unserer "aufmerksamen" englischen Kollegen. Thirteen Senses verbreiten ihre melodischen, englischen Pophymnen sanft und unspektakulärer als erhofft. Ruhige Melodien mit einigen ausdruckstarken Gitarreneinlagen, deren Schwermut an der verstaubten Britpop-Himmelstür anklopft. "The Invitation" ist ein sensibles, leicht verdauliches Debüt. Pünktlich zur Paarungszeit schweben wir mit den jungen Engländern im siebten Himmel, eine gewisse Lieblichkeit begleitet uns dabei und lockert die winterträgen Muskeln.
Pluspunkte gibt es auf jeden Fall für die wunderbaren Pianoeinlagen von Sänger, Gitarrist und Songschreiber Will South. Damit trifft er schon mal die zarten Klavierschülerinnen-Herzchen, die auf den Konzerten in der ersten Reihe auf die Bühne sabbern. Beim Opener "Into The Fire" sehe ich mich ganz klar auf einem Coldplay-Konzert wieder, bis zu dem Moment, wenn die Stimme Wills zu leiden beginnt. Die romantische Nummer beherrschen die vier Herren auf jeden Fall sehr gut und fordern elf Stücke lang zum körpernahen Zweiertanz auf. Bei "Undivided" schafft es Mr. South dann auch stimmlich in die höhere Gänsehaut-Dimension, wobei sich spätestens hier jedem Rocker die verhornten Fußnägel krümmen. "The Invitation" darf man gerne beim Sonnenbaden oder bei Eröffnung der Grillsaison auf dem privaten Sonnendeck im Hintergrund laufen lassen. Ansonsten werden die Coldplay-Alben, nicht nur des Alphabetes wegen, bitte weiterhin vor Thirteen Senses einsortiert.
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POP/ROCK
Tegan & Sara: So Jealous
Downtown" startet konventionell: Erst setzen Akustikgitarre und Bassline ein, das Schlagzeug folgt. Und doch strömt wenige Akkorde später warmes Herzblut aus den Boxen. Wie genau die Kanadierinnen - nicht (klang-)verwandt mit Alanis Morrisette - aus einfachen Mitteln so viel machen? Das bleibt auch auf Platte Nummer drei ihr Geheimnis. Des Rätsels Lösung versteckt sich irgendwo hinter den außergewöhnlichen Stimmen von Tegan und Sara Quin, die intensiv von zerbrochenen Beziehungen erzählen. or fünf Jahren nahm Neil Young das Geschwisterdoppel aus Calgary unter seine Fittiche. Und noch viel länger schreiben sich beide in ihren Schlafzimmern den Liebesfrust von der Seele. Die in Heimarbeit enstandenen Demos dienten auch bei "So Jealous" als Grundlage für die Albumproduktion. Wirklich lo-fi klingen Tegan und Sara aber nicht, wenn sie zwischen Melancholie und Wut die Gitarrensaiten mal streicheln, mal verdreschen. Die Schwestern tourten gemeinsam mit Songwritern wie Rufus Wainwright und Ryan Adams, begleiteten aber ebenso die tanzbaren Indie-Rocker Hot Hot Heat und The Killers. Auch der neue Longplayer präsentiert sich als zweistimmiger Schmelztiegel aus Folk, Alternative Pop und dezenter Wave-Beigabe mit Melancholieüberzug. Die Lieder erzählen davon, wie erstarrt am Fenster zu sitzen und sehnsüchtig zu den Sternen aufzublicken: "I sit still all night" heißt es im besagten "Downtown", während im Hintergrund leise einige wenige Orgeltasten angeschlagen werden, und: "I only get up für you". Ihre Schlaflosigkeit nutzen die Zwillinge indes kreativ aus und bannen Verlangen in songgewordene Kleinode. Ihr Leben scheint eine einzige Beziehungskrise, die aufgestauten Gefühle brauchen ein Ventil. Vorwürfe, Musik nur des Geldes wegen zu machen, trotzen Tegan und Sara im unmissverständlichen Rockreigen "We Didn't Do It". In "Where Does The Good Go", bei dem nicht nur die Basslinie an Eurythmics erinnert, leiden sie ob der Unsicherheit, wirklich geliebt zu werden. Findet er mich noch attraktiv? Stören ihn meine Fehler? Die Schwestern wissen ja ganz genau, dass ihre Eifersucht und die ständigen Zweifel alles nur noch schlimmer machen: "I can't stop talking for fear of unwelcome sound", diagnostizieren sie in "You Wouldn't Like Me".
Es hilft alles nichts, die Beziehung zerbricht. Die Trennung im Offbeat-Stück "I Bet It Stung" zitiert die Indie-Ikonen von Guided By Voices. Über 13 verzerrte Sekunden dehnt sich der dramatische Nachruf "Goooo! Gooo awaaaay!". Umso schmerzvoller, dass sie trotzdem immer noch Gefühle füreinander haben ("I Know I Know I Know"). Im großartigen M.C. Sar & The Real McCoy-Zitat "Walking With A Ghost" huscht der Ex wie ein Gespenst durch Kopf und Herz, sphärische Synthie-Flächen untermalen das Geisterthema. "You're out of my mind!", rufen Tegan und Sara mantraartig ins Leere. Doch der Selbstbetrug funktioniert nicht. Was also hilft gegen die quälenden Erinnerungen? Ein Tapetenwechsel! Deswegen verlassen die Zwillinge im Titeltrack den heimischen Keller und starten mit Europe und Unterstützung durch Ex-Weezer Matt Sharp an der Moog den finalen 80er-Hallen-Countdown. Statt sich kampflos der Trauer zu ergeben, setzen sie mit "I Won't Be Left" dem Selbstmitleid einen Haken ans Kinn. Wollten die Kanadierinnen anfangs noch bei der Hand genommen und geführt werden ("Take Me Anywhere"), bestimmen sie in der zweiten CD-Hälfte selbst die Richtung. "Tell me, where do we go?" wüten Tegan und Sara im Punknoise-Stil der Vorgänger-Single "I Hear Noises", während die Stimmen Hochzeit feiern. Trotzdem bleibt Melancholie im Herzen und das Happy End aus: "What do I need to do to see myself in a better mood?" Liebe ist alles, was sie zu geben haben, singen die Schwestern im choralen Britpopper "Fix You Up". Und vergessen dabei völlig "So Jealous", das 45 Minuten authentischen, unpeinlich dargebotenen Liebesschmerz enthält.
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BLACK METAL
Candlemass: Candlemass
Prinzipiell hätte ich eher damit gerechnet, dass Kollege Dobler plötzlich mit einer fülligen Haarpracht auftaucht, als dass Candlemass tatsächlich noch mal ein Lebenszeichen von sich geben. Die Doomköpfe aus Schweden haben mich aber eines Besseren belehrt und legen uns ein waschechtes Reunion-Album vor. Stellenweise war das Hin und Her ja schlimmer als bei einer Frau. Während man von Hühnern zwölf gegensätzliche Entscheidungen pro Minute gewohnt ist, gingen die "Wiedervereinigung, Auflösung, Ach ne, doch nicht"-Spielchen bei Candlemass so langsam auf die Nerven. Vor allem musste man sich fragen, wie dabei überhaupt ein anständiges Album rauskommen sollte? Wie auch immer sie es geschafft haben, "Candlemass" ist richtig gut geworden. Die Scheibe darf sich zwar nicht direkt neben Klassiker wie "Nightfall" oder "Ancient Dreams" stellen, demonstriert aber die immer noch enorme Ausdruckskraft der Band. Startet das Album mit dem recht zügigen Opener "The Black Dwarf", so steht mit "Seven Silver Keys" schon das Highlight das Albums bereit. Der Song offenbart alle Trademarks von Candlemass und wird mit Sicherheit seinen Platz im Live-Programm finden, auch wenn sie wahrscheinlich jedes Mal Alimente in Richtung Black Sabbath abdrücken müssen. Während "Assassin Of The Light" zwar gut, aber eher unspektakulär wirkt, kommt mit "Copernicus" der nächste Klassiker ins Haus, der jedoch ein paar Durchläufe benötigt, um sich richtig zu erschließen. Während das instrumentale "The Man Who Fell From The Sky" nicht wirklich zwingend geraten ist, beeindrucken das zum Teil orientalisch beeinflusste "Witches" und das etwas schnellere, im Chorus hymnische "Born In A Tank". Ebenfalls zu den großen Songs gehört "Spellbound", bei dem mich Messiah Marcolin schon beinahe ein wenig an Bruce Dickinson erinnert. Das epische, nicht minder starke "The Day And The Night" beendet das Album eigentlich, doch der Bonus-Track "Mars And Volcanos" drückt noch mal auf's Gaspedal und macht den Doomern mächtig Feuer unterm Arsch. Somit lässt sich als Fazit festhalten, dass es Candlemass ins neue Jahrtausend geschafft haben, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen oder den Zeitgeist aus den Augen zu verlieren. Welcome back, guys.
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POP/ROCK / ALTERNATIV
Weezer: Make Believe
"Beverly Hills, That's Where I Want To Be". Ja, lieber Rivers Cuomo, Beverly Hills mag der Platz sein, an dem du gerne wärst. Die meisten deiner Fans dürften dich nach diesem Album aber eher dahin wünschen, wo der Pfeffer wächst. Oder wahlweise in die fünf Jahre dauernde Phase nach Album Nummer zwei zurück. Wie konnte es soweit kommen? In den 90ern zwei bahnbrechende Alben aufgenommen, angefüllt mit Songs, für die geschätzte 13742 Emo-Bands noch heute ihre Seelen verkaufen würden. Dann ein gelungenes Comeback zu Beginn des neuen Jahrtausends. Und jetzt? Kurz davor, das eigene Denkmal zu stürzen! Was, lieber Rivers, hat dich bloß dabei geritten, Songs wie "This Is Such A Pity" aufzunehmen? Ein geiles Wortspiel, weil der Song nun mal wirklich eine einzige Schande ist? Wahnsinn, Rivers, ich konnte mich vor Lachen kaum halten. Kollege Schuh meint sogar strahlend, Ultravox rauszuhören. Ultravox! Oder nehmen wir "Peace" - Belanglosigkeit at its best. Wie konnte sowas denn bitte auf die Platte kommen? Noch dazu mit Mastermind Rick Rubin an den Reglern, der dich ja angeblich wieder auf den Pfad der Tugend zurückführte und dich von dem Bedürfnis befreite, Metal-Gitarrensoli mit Fred Durst aufzunehmen. Geholfen scheint es nicht zu haben. Hatte der Mann nicht den Mumm dir zu sagen, dass du gerade dabei bist, Schrott auf Vinyl zu pressen? Dass du mal gute Songs geschrieben hast, beweisen doch noch immer einige Versatzstücke der Platte. Ja, Versatzstücke, denn über die komplette Länge eines Songs scheinen Dir bis auf ein oder zwei Ausnahmen immer irgendwann die Ideen auszugehen. Nimm das Intro zu "Perfect Situation" - da bist du auf dem goldrichtigen Weg, sogar das Solo geht noch durch, aber dann? "What's The Deal With My Brain..." Ja, das frage ich mich auch, Rivers. Dein Havard-Abschluss, den du jetzt nach Jahren endlich in der Tasche hast, scheint dir nicht zu bekommen. Es geht doch auch anders. "Hold Me" ist ein durchaus okayer Weezer-Song. Und es muss nicht mal nach Weezer klingen, wie "We Are All On Drugs" beweist. Großer Sport, ganz klare Sache. Aber ein echter Hit pro Platte reicht leider nicht. Vor allem da die zweite Hälfte des Albums noch schlechter ist als die erste! "The Other Way" ist ja zumindest noch irgendwie halbgares Zeug (für das du dich früher für drei Jahre selbst kasteit hättest und dann mit einer handvoll Hits wieder ans Tageslicht gekrochen wärst!) Danach wird es allerdings ganz düster im Weezer-Universum. "Freak Me Out"? Hallo, jemand zu Hause, McFly? Wenn du nur zehn Songs gehabt hättest, okay, dann wäre das Album eben nach 35 Minuten zu Ende gewesen. Hat früher auch funktioniert, und schon lag dir halb Japan zu Füßen! Aber so? No way, Rivers!
Und immer wenn man denkt, schlimmer geht es nicht mehr, gibt es gleich noch einen auf den Sack. Ich wusste gar nicht, dass du in den 80ern die Titelmelodien für drittklassige US-TV-Serien geschrieben hast. Hättest du mir auch gar nicht verraten müssen. Interessiert absolut niemanden, Rivers. Blöderweise hast du "Haunt You Every Day" trotzdem mit auf's Album genommen. Hätte Rubin nicht wenigstens diesen Song wieder heimlich rauschmeißen können? Wie singst du so schön in "Pardon Me"? "So I Apologize To You And To Anyone Else That I Hurt Too". Das dürften nach "Make Believe" eine ganze Menge Leute sein. Probier's noch mal, Rivers.
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FOLK / JAZZ
Van Morrison: Magic Time
Mit Bläsersolo und perlendem Klavier steigt Van Morrison in "Stranded" ein, den Opener seines neuen Albums "Magic Time". Aus dem Song entwickelt sich eine ruhige Blues-Ballade mit wiederum jazzigem Ausklang - dass Morrison keine musikalische Revolution mehr anstrebt, hatte er ja bereits mit seinen letzten Alben mehr als deutlich gemacht. In schöner Regelmäßigkeit bemängelten Kritiker an Morrisons Alben, dass der Ire sich zu sehr auf seinen Lorbeeren ausruhe und nichts mehr wage. Ist es besser beim Bewährten zu bleiben, oder immer wieder neue Wege zu gehen - wer weiß das schon? Anderen Bands wird jedenfalls aus ihrem Willen zur Veränderung der Strick gedreht. Über Irish Soul ("Celtic New Year") und zwei Skiffle-Tracks ("Keep Mediocrity At Bay", "Evening Train") nähert der Altstar sich erstmals einem selbst ihm eher ungewohnten Genre, wenn Sonny James "This Love Of Mine" als Swing in Bigband-Besetzung darbietet. Hier genießen die Solisten noch größere Freiheiten als in den anderen Titeln, ständig scheint zumindest eine Hintergrund-Stimme sich dem Free Jazz verpflichtet zu fühlen. Das harmonische Chaos aus Kinderorgel-Klängen pflanzt sich noch über zwei Titel fort, bevor "Just Like Greta" sich zur ernst zu nehmenden Ballade auswächst. Etwas irritierend wirkt dieser Mittelteil, der drei Songs ohne innere Notwendigkeit miteinander verknüpft, fast so, als habe der große Van Morrison, mit dem fertigen Album nicht zufrieden, noch ein risikofreudiges Element einfügen wollen. In der Folge gibt der Ire sich aber wieder gediegen und schwelgt im Rhythm & Blues oder im Soul. Doch wenn man schon meint, das Album laufe nun eher unspektakulär aus, hat Morrison doch noch ein Ass auf der Hinterhand. "The Lion This Time" ist eine überaus melancholische Folk-Ballade mit reichlich weinenden Streichern, deren gespiegelte Melodieverläufe wahrlich Steine erweichen müssten. Mag sein, dass Morrison seit Jahren nichts Neues mehr einfällt. So lange er aber das Alte so hinreißend interpretiert, gibts daran eigentlich nicht viel auszusetzen.
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TIPP: Van Morrison: Magic Time: Limited Edition - SFr. 38.90

 

MUSIK DVD TIPP
HIM: Love Metal Archives Vol. 1 (2 DVD)
Sanfte Pianoklänge leiten durch die Menüführung von "Love Metal Archives Vol. 1". Wie in einem düsteren Hollywood Mystery-Thriller erscheinen geschwungene Linien, bis die wählbaren Optionen auf dem Bildschirm erscheinen. Das Archiv ist jedoch bei weitem nicht so gut gefüllt, wie man das anhand des medialen Tamtams seit dem Durchbruch der Finnen mit "Join Me" erwarten könnte. Zu sehen gibt es neben allen Videos, die mehr oder minder die selben Motive durchkauen, auch eine erkleckliche Anzahl von Live-Mitschnitten. Abseits dieser in Fankreisen ohnehin schon bekannten Features bietet die DVD nur wenig Prickelndes. Wer die einzelnen Kapitel sehen möchte, muss erst umständlich herumklicken, bis er irgendwann das Gewünschte erreicht. Extras im Sinne gut gemachter Discs findet der Zuschauer in den Informationen zu den einzelnen CDs der Him-Geschichte. Da liest man unter dem Menüpunkt Biografie, wenn es darum geht, den Stil von Him zu beschreiben, so lustige Zeilen wie "Depeche Mode meets Dimmu Borgir in a David Lynch Movie". Und wieder einmal hat Ville Hermanni Valo die Lacher auf seiner Seite.
Überhaupt ist der Frontmann der Finnen ein überaus lustiger Geselle. In den gezeigten Interviewsequenzen versteht er es sehr gut, schieren Bockmist und Plattitüden mit uninformativem Blabla zu mischen, so dass man am Ende fast glauben könnte, einen Mehrwert an Information erhalten zu haben. Dem ist aber wahrlich nicht so. "We started as a live band" - unwillkürlich stellt sich da die Frage, weshalb Him live ein immer kleineres Schnitzel vom Teller ziehen. Die desinteressierten Auftritte der letzten Tour sprechen Bände. Nicht umsonst hat das Fan-Interesse von Album zu Album stetig abgenommen, auch wenn "Love Metal" in musikalischer Hinsicht eine Überraschung darstellte. Den negativen Live-Eindruck setzt die DVD leider fort. Überraschungsmomente fehlen. Da macht auch die Ausstattung keine Ausnahme. Der grottige Stereo-Sound, der sich vor allem bei den Live-Mitschnitten bemerkbar macht, ist schlicht und ergreifend nicht zeitgemäß. Him schaufeln sich langsam aber sicher ihr eigenes Grab. Ob Ville und Co. sich dessen bewusst sind, erschließt sich nicht eindeutig. Valo ist ein Meister der versteckten Verarsche, was er Interviewern (auch denen auf dieser DVD) immer wieder durch die verbale Blume beweist. Da könnte es durchaus sein, dass "Love Metal Archives Vol. 1" der beginnende Abgesang auf das einstige Hype-Thema ist.
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BUCH TIPP
The White Stripes: Renitenz und RockïnïRoll - Blues für das 21
Die White Stripes wuchsen in Detroit auf, jener grauen, verfallenen Industriestadt in Michigan, die einst das pulsierende Herz der amerikanischen Automobilindustrie und später die Heimat des Plattenlabels Tamla Motown war. Nur mit Gitarre, Schlagzeug und Gesang kreierten Jack und Meg White mit dem sicheren Gespür des Geschichtenerzählers eine bonbonbunte musikalische Welt. So erschlossen sie Blues und Bluesrock für eine junge Generation und erschufen ihre eigene neue Rock-Mythologie. Und damit fanden sie bei Kollegen wie Loretta Lynn, Bob Dylan, Beck und Ryan Adams ebenso Zuspruch wie bei den Fans und Kritikern. Denise Sullivan erzählt die Geschichte des Duos mit scharfem Blick fürs Detail, mit dem Ohr der Musikenthusiastin für Einflüsse und Querverbindungen, mit der Begeisterung eines Fans für Zwischentöne und Hintergründe und mit dem Riecher des Journalisten für eine gute Story.
Jetzt bestellen für nur SFr. 34.90

 
Text-Quellen: Diverse
19.05.2005 20:36:38 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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