News Detail: CD: Top Tipps
POP/ROCK / R&B
Destiny's Child: Destiny Fulfilled
Atemlos steigen die drei Schönen (und immer noch sehr Jungen) von Destiny's Child mit "Lose My Breath" in ihr erstes Album seit "Survivor" (2001) ein. Der Song schließt nahtlos an Beyoncés Solo-Pfade an. Auch das folgende "Soldier" mit seinen breiten Raps von Lil Wayne besticht mit seinem dicken Hip Hop-Beat und scharfen Elektro-Strings. Doch das Tempo, das die ersten Tracks vorgeben, wird nicht über das gesamte Album gehalten. Waren die drei bisher vor allem für ihre tighten Dancefloor-Füller à la "Independent Women" bekannt, gehen sie es nun ruhiger an. Langsame Beats überwiegen weite Strecken von "Destiny Fulfilled". Schon mit dem dritten Song "Cater 2 U" beginnen die vertrackt schleppenden Beats ruhiger zu tropfen. Die Mädels vollführen darüber eine Gesangsakrobatik, wie man sie von Destiny's Child gewohnt ist. In schwindelerregenden Läufen geht es in luftige Höhen. Sinnlich langsame Rhythmen zu balladeskem Gesang animieren den Hörer zu sexy moves. Auch "Is She The Reason" groovt ruhig mit ungewöhnlich eingesetzten Bläsern. Die Mädchen zeigen wieder einmal, was sie stimmlich drauf haben: sie können sich nicht nur in die Höhe schrauben, sondern auch mit rauchigem Klang einen Gegensatz erzeugen. "If" und "Free" bestechen im eher klassischem Gewand mit viel Soul in der Stimme. Die Melodien, die Komposition und der Sound erinnern an Songs großer Soul-Diven früherer Jahrzehnte. Die einstig zur Schau getragenen Girl-Power versteckt sich auf "Destiny Fulfilled" zwischen den Zeilen. Sie handelt wie in "Girl" vom Zusammenhalt zwischen den Freundinnen. Nicht unterkriegen lassen, lieber die Girls fragen, ist die Devise. Den Schmiss und den Biss der "Independent Women" und "Suvivors" vermisst man hier. Statt dessen haben sich die Mädchen zu Ladies entwickelt, was man ihrer etwas zurückhaltenderen Musik deutlich anhört. Das rockt nicht mehr und taugt eher zum Dinner, als für die Tanzfläche.
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TECHNO / DANCE
Scooter: Mind The Gap: Limited Deluxe Version (2 CD)
Ufta Ufta! And Now everybody SCREEEEEEEEEEEAAAM!!! Ja ja, so ist das bei Scooter. Und die Chance, dass das einmal anders oder wenigstens lustiger wird, ist nur gegeben, wenn sie Stefan Raab mal als Producer dran lassen würden (Der Moderator hatte sich in seiner Sendung erfolgreich am Remix von Thomas Bernhard-Texten versucht, die HP in der Reihe "Reading Stars" für ein Hörbuch las). Die Tanzflächen der Großraumdiscos werden die Typen um H.P. Baxxter mit diesem altbewährten Rezept natürlich weiter voll bekommen. Auch für den nächsten Sommerurlaub ist was dabei. "Suavemente" macht sich die Beats von Latino-Herzchen wie Ricky Martin oder Jennifer Lopez zu eigen und könnte die Fans ein wenig irritieren. Wirkliche Irritation steht den Fans aber wohl nur bei Track acht ins Gesicht geschrieben. Auf diesem covern der Monster-Blondschädel (der immerhin mal Frontmann einer Synthie-Pop-Kapelle war) und seine Band Depeche Modes "Stripped" relativ klassisch (eigentlich haben sie das Stück 1:1 übernommen, Gott sei Dank!).
Solch hochwertige Musik verschreckt Scooter-Fans jedoch möglicherweise. Man sollte ihnen nicht zu viel zumuten. Deshalb rudern die drei Hamburger mit den restlichen Klängen, die auf dem Album zu hören sind, auch wieder in gewohnte Gefilde der platten Ekstase zurück. Brav. Klischee erfüllt!
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POP/ROCK
Shania Twain: Greatest Hits
Die unglaubliche Karriere der Shania Twain beginnt im Jahre 1996. Ihre ersten musikalischen Gehversuche mit einem eigenen Album macht sie im Country-Genre. Mit dem selbstbetitelten Debüt kann sie bereits über 100.000 Einheiten absetzen, ein erstes Zeichen ist gesetzt.
Shania setzt nicht auf pure Country-Mucke und hält sich so mit Blick in die Zukunft ganz bewusst die Türe offen, auch in poppigeren Gewässern nach Hörern zu fischen. Mit dem Zweitling "The Woman In Me" beginnt ihre fruchtbare Zusammenarbeit mit der Produzentenlegende Mutt Lange, den sie 1993 sogar heiratet. In den USA feiert sie damit den Durchbrauch, das Album avanciert zum erfolgreichsten Country-Album aller Zeiten. Die als Eilleen Regina Edwards geborene und unter ärmlichen Umständen aufgewachsene Kanadierin ist damit auf dem Gipfel angelangt. Ihr ganz persönlicher Amerikanischer Traum ist damit in Erfüllung gegangen. Bis heute hat sie über 40 Millionen Platten abgesetzt und ausverkaufte Konzerte auf der ganzen Welt gegeben. Der Zeitpunkt für einen allumfassenden Rückblick könnte somit perfekter kaum sein. Insgesamt 21 Tracks zeichnen die musikalische Vergangenheit Shanias nach. Hits wie "That Don't Impress Me Much" und "Ka-Ching!" dürfen da genauso wenig fehlen wie das in Casting-Shows immer wieder gerne dargebotene "Forever and For Always" und Songs aus ihrer eher Country-lastigen Vergangenheit. Neben den alten Nummern kommen auch vier neue Kompositionen zum Zuge, darunter auch die aktuelle Single "Party For Two", die sie im Duett mit Sugar Ray-Sänger Mark McGrath singt. Das rhythmische und poppige Stück hat mit ihren Wurzeln kaum mehr etwas gemein und könnte eventuell alte Fans vergraulen, die ihr immer noch ankreiden, ihre Vergangenheit leugnen zu wollen. Shania selbst hat es jedoch nicht nötig, in musikalischem Konservatismus zu verharren. Lieber ein guter Popsong, als 20 schlechte Country-Lieder.
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POP/ROCK
Seal: Best Of 1991-2004
Da die Musikindustrie händeringend nach neuen Absatzmöglichkeiten sucht, erscheint Seals Hitsammlung in zweifacher Ausfertigung. Für die breite Masse gibt es "Best 1991 - 2004" als Sampler, der dreizehn seiner größten Songs umfasst. "Killer", "Kiss From A Rose", "Crazy" und "Love's Divine" sind dabei nur die bekanntesten Lieder seiner 13 Jahre währenden Karriere.
Die längst zu Popmusik-Klassikern mutierten Song-Ikonen rahmen nicht minder hochwertige Perlen ein. Darunter "Lips Like Sugar", das bisher nur auf dem '50 First Dates'-Soundtrack zu hören war, und der Bonustrack "Walk On By". Die Komposition der Songwriter-Legende Burt Bacharach stammt aus den frühen 60er Jahren und wurde 1964 dank Dionne Warwicks Stimme zum Welterfolg. Seals gelungene Neu-Interpretation verhilft dem Song 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung zu neuen Ehren. Die Fan-Edition des Albums präsentiert sich im edlen Platin-Look als Doppel-CD-Ausgabe. Der zusätzliche Silberling enthält stimmungsvolle Unplugged-Versionen aller großen Seal-Hits. Angereichert werden diese durch die hörenswerten Akustikversionen von "Bring It On", "Colour", "Touch" und "Just Like You Said", die auf der Standardversion überhaupt nicht vertreten sind. Mit seinem Album "Seal IV" feierte Seal im vergangenen Jahr ein grandioses Comeback, nachdem es im Anschluss an seine 98er Veröffentlichung "Human Being" eher still um ihn geworden war. Trotz punktueller Aufmerksamkeit für seine Kooperationen mit der Französin Mylene Farmer und dem UK-Produzenten Jakkata, mit denen er jeweils einen Singlehit auf Platz 1 der landesinternen Charts platzieren konnte, verschwand er weitgehend aus dem kollektiven Bewusstsein der Popmusik-Interessierten.
Im Jahr 2004 hat sich das Blatt zum Glück gewendet. Seal ist zur Freude aller Verehrer erwachsener Popmusik zurück. "Best 1991 - 2004" unterstreicht die zeitlose Schönheit seiner Lieder ein weiteres Mal und lohnt sich nicht nur für eingefleischte Fans.
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GOTHIC / DARK WAVE
Diary of Dreams: Nigredo
Was soll man eigentlich über Diary Of Dreams noch schreiben, außer dass sie in schöner Regelmäßigkeit ein erstklassiges Album nach dem anderen veröffentlichen? Man kann sich prinzipiell nur fragen, ob sie es geschafft haben, die Qualität von "Freak Perfume" noch zu übertreffen. Diese Frage muss man wohl oder übel mit nein beantworten. Bevor jetzt aber das Geschrei losgeht, stelle ich klar, dass "Nigredo" deswegen keinesfalls ein schlechtes Album geworden ist. Es hat mitunter nur den Anschein, als ob sich Adrian seine Inspirationen schon bei sich selber holt. So klingt die Eingangsmelodie von "Kindrom" doch allzu bekannt, schafft aber recht schnell noch die Kurve zu einem sehr tanzbaren Song. Wagte ich es noch, in der Review zur EP "Panik Manifesto" die Vermutung zu äußern, dass Adrian eine gewisse Vorliebe für die deutsche Sprache entwickelt habe, so straft mich der Mann auf "Nigredo" schon wieder Lügen. Lediglich die schon bekannte Single "Giftraum" und das spärlich instrumentierte "Krank:Haft" sind deutschsprachig. Zwar stehen im Booklet zu dem von einer Klaviermelodie Torben Wendts (Diorama) getragenen "Portrait Of A Cynic" noch einige deutsche Zeilen, doch kommen sie im Lied selbst nicht vor. Während man zu Songs wie "Reign Of Chaos" oder "Psycho-Logic" durchgehend das Tanzbein schwingen kann, sind der überlange Opener "Dead Letter", "Tales Of The Silent City", das schon erwähnte "Portrait Of A Cynic" oder "Mask Of Shame" wieder eher Sachen für die besinnlichen Stunden. Der instrumentale Hidden Track ist bestimmt Geschmackssache, aber in Verbindung mit dem Booklet-Artwork (welches in Island entstand) ist die Atmosphäre doch recht fröstelnd. Interessant ist auch das lyrische Konzept hinter "Nigredo", das zum Teil auf überlieferte Mythologien und auf Adrians eigener Phantasie basiert. Dass sich der Mann dabei wieder genauso wortgewaltig gibt, wie er es auf der anderen Seite mit seiner Musik vormacht, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Auch wenn "Nigredo" den Vorgänger "Freak Perfume" nicht toppen kann, so sollte doch zumindest kein Fan der Band von diesem Album enttäuscht sein.
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METAL / ALTERNATIV
A Perfect Circle: eMOTIVe
Warum so zurückhaltend, Maynard? Eine kritische Betrachtung des politischen Klimas in den Vereinigten Staaten stelle ich mir aggressiver vor. Gerade von deiner Band. Nicht dass Interpretationen klassischer Protestsongs von John Lennon, Marvin Gaye oder Depeche Mode unbedingt den Prügel auspacken müssten. Aber dass sich "When The Levee Breaks" von Bonham/Page/Plant (Led Zeppelin) selig im klassischen Massive Attack-Gewand wiederfindet, ist doch überraschend. Doch halt! Nicht so vorschnell. Schließlich ist "Emotive" ein Konzeptalbum. Eine "Zusammenstellung von Songs über Krieg, Frieden, Liebe und Habsucht" (Keenan). Und tatsächlich ist die dominierende Stimmung der Songs nachdenklich bis bedrohlich. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Es sind die dunklen Wolken am Himmel, die vom Regen künden, während die Sonne noch scheint. Es ist exakt der Moment, in dem die Sonne hinterm Horizont erlischt.
"Imagine" wird so zum Trauermarsch, klingt ironisch und mahnend. Hier macht sich keiner über John Lennons Vision lustig, sondern setzt sie in ein neues Licht, schafft eine neue Perspektive. Auch Fears "Let's Have A War" klingt fremd: Eher nach kriechender Seuche denn nach Schlachtruf. Und Marvin Gayes "What's Going On" erhebt sich langsam wie eine Lamento über die Verfassung der amerikanischen Volksseele: "Father, Father, Everybody thinks we're wrong!".
Viele Tracks der Platte wirken wie eine von langer Hand geplante Studio-Jam, in dem nur die Worte der Originalsongs erhalten bleiben. So hat "People Are People" mit Modes Original bis auf den Text fast nichts mehr gemein. Und auch Black Flags "Gimmie Gimmie Gimmie" klingt anders und schafft es nicht, den Druck des Originals zu entwickeln. Zwei Eigenkompositionen haben es auf's Album geschafft: "Passive" und "Counting Bodies Like Sheep To The Rhythm Of The War Drums". Letztere ist eine gelungene Industrial-Adaption des Tracks "Pet" vom Vorgänger "Thirteenth Step". Damit bleibt als einzig wirklich neuer Track "Passive". Und der - Überraschung! - bricht dann auch als einziger zeitweise aus der düsteren Lethargie aus, wird druckvoll und laut. So, wie man sich einen Protestsong eigentlich vorstellt. "Emotive" schafft es nicht, an die qualitativ herausragenden zwei Vorgänger der Band anzuknüpfen. Vielleicht war das aber auch gar nicht der Plan. Wie erwähnt: "Emotive" ist ein Konzeptalbum. Und es endet konziliant: Joni Mitchels "Fiddle And The Drum", a capella, ist ein versöhnlicher Schlusspunkt und Schauder, Furcht und Klage zugleich. Schön.
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ALTERNATIV / BRIT-POP
Verve: This Is Music: The Singles 1992-1998
Man stelle sich vor: Wigan, ein kleines englisches Dörfchen zwischen Manchester und Liverpool im Jahre 1992. Die Stadt ist langweilig, grau und wie die meisten englischen Gegenden zu dieser Zeit von Arbeitslosigkeit geplagt. Doch irgendwo gibt es einen Keller - unauffällig und grau wie alles in der Umgebung, den Unterschied kann man nur hören: Heulende Gitarren, rasselnde Tambourine, laute, vereinnehmende Melodien und unverwechselbare, halb weggetretene, aber klar und deutlich durchs Mikro gepresste Vocals von The Verve. Die hier vorliegende Singles-Kollektion erinnert an die Geschichte einer zu Beginn unverstandenen und schließlich triumphierenden Band, also an das Beste was Wigan je zustande brachte. Auf den grandiosen Auftakt "This Is Music" folgt "Slide Away", die nicht allzu bekannte Auskopplung vom ersten Album "A Storm In Heaven", die zu Unrecht öfters als Titel-Klau des gleichnamigen Oasis-Songs von deren "Definitely Maybe" bezeichnet wurde. Stimmt aber nicht, denn The Verve haben ihr "Slide Away" schon ein Jahr vor Oasis aufgenommen. Auch musikalisch hat das stimmige, stark psychedelisch angehauchte Stück überhaupt nichts mit dem Gitarren-Marathon der Gallagher Brüder zu tun.
Akustisches Klampfen-Intro, ein Echo von Stimmen und Streicher-Fanfaren - "Lucky Man" ist zweifellos einer der besten Songs, die jemals das Licht dieses Planeten erblickten. Eine Hymne, eine Message, einzigartig und nie mehr getoppt. Gleich im Anschluss verzaubert "History" vom zweiten Album "A Northern Soul" den Hörer, das ultimative The Verve-Stück. In der Voll-Depression von Sänger Richard Ashcroft aufgenommen, zeigt sich hier, dass Trauer die besten Songs schreibt. Epische Klangwunder begleiten die bewegenden Lyrics und türmen sich auf in einen nicht enden wollenden ochestralischen Höhepunkt. An "She's A Superstar" finden vor allem Freunde der Frühphase von The Verve gefallen. Auf keinem regulären Album erschienen, sondern nur als Single- und EP-Version veröffentlicht, kommen hier die Grundlagen der Band voll und ganz zum Vorschein. Psychedelisch verzerrte Gitarren, lang gezogene Solis, gesungene, geschriene und geflüsterte Gesangseinlagen machen The Verve zu dem, was sie sind bzw. waren. "On Your Own" lässt wieder einen tiefen Blick in Ahscrofts Seele zu. Das melancholische Lied erzählt von der Überzeugung des Sängers, dass wir alle allein geboren werden und auch allein wieder sterben: ... "you come in on your own ... and you leave on your own." "Blue" zählt ebenfalls zu den älteren Stücken und bringt in guter alter Psychedelic-Rock Tradition die Boxen zum Beben. Mit "Sonnet" und "The Drugs Don't Work" folgen dann wieder Songs der Dekaden-Platte "Urban Hyms". Mit gelassenen, akustischen Klängen besingen sie Themen wie den Glauben und die Liebe. Songs, die ganz klar nicht der frühen Phase zuzuordnen sind - schließlich überfällt einen nicht schon nach dem ersten Ton ein drogendurchtränktes Gefühl der Einsamkeit. Schon fast im Endspurt stellen sich die beiden allerersten Werke von The Verve vor -"All In The Mind" und "Gravity Grave". Beide zeigen die Band unvoreingenommen, pur und leidenschaftlich wie eh und je. Noch vor den bisher unveröffentlichten Tracks "This Could Be My Moment" und "Monte Carlo" - die gut, aber nicht überragend sind - kommen wir zu dem Epos, das die vier Jungs aus dem ländlichen Wigan in das Bewusstsein dieser Welt katapultierte: "Bitter Sweet Symphony". Man sieht Richard Ashcroft förmlich in seiner abgewetzten Lederjacke durch die Straßen Londons laufen und die besten Zeilen, die er je geschrieben hat, den Passanten entgegen singen. "Cuz its a bitter sweet symphonie this life, try to make ends meet your a slave to money then you die ..." - Worte die einst aus jedem Fernseher oder Radio klangen und bis heute kein bisschen an Wirkung oder Energie verloren haben. This Is Music!
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POP/ROCK
Vast: Nude
Bei dem Vorgänger "Music For People", immerhin schon vor über vier Jahren erschienen, unterlief mir leider der Fehler, ein ähnliches Werk wie das Debüt "Visual Audio Sensory Theatre" zu erwarten. Denselben Fehler werde ich bei "Nude" bestimmt nicht mehr machen.
"Music For People" war ein typisches Beispiel für ein Album, das mit jedem Durchlauf wächst und seine Schätze erst nach und nach offenbart. Jon Crosby scheint eingesehen zu haben, dass er die wirklich große Musik nicht im Bandkontext schreiben und realisieren kann, sondern dass er dazu die absolute Macht und Kontrolle benötigt. Deshalb hat er sich nach der Tour zu "Music For People" von Manager, Band und Label getrennt und versucht, sich sechs Monate lang in der Wüste von New Mexiko auf sich selbst zu konzentrieren. Das Ergebnis dieser Zeit offenbart Jon nun auf Naked. Mit "Tourquise" steigt er gekonnt in das Album ein und lässt Erinnerungen an das Debüt aufkommen. Nach eher ruhiger Strophe nimmt der Chorus mächtig Fahrt auf, und Jon zeigt kräftig Emotion. "Thrown Away" greift auf die gewohnten und geliebten indianischen Gesangssamples zurück und verbreitet trotz härterer Passagen ein sehr relaxtes Feeling. Pure Melancholie verströmt der Mann anschließend mit "Don't Take Your Love Away" und verlässt ab diesem Song eigentlich auch das rockigere Territorium. Während "Be With Me" noch einen lockeren Rockbeat von Anthrax-Motor Charlie Benante fährt, verlässt sich "Lost" auf programmierte Drumloops, was gut zur ruhigen Atmosphäre des Songs passt. "Winter In My Heart" ist dann die typische VAST-Ballade und kann genauso begeistern wie das minimalistische und von Gitarre und Jons Stimme getragene "Desert Garden". Auch wenn "Japanese Fantasy" zunächst etwas schräg anmutet, so sind es doch wieder die aufeinander aufbauenden Gesangsmelodien von Jon, die diesen Track zwar retten, aber leider nicht in den hohen Standard der übrigen Songs. Die schon auf "Music For People" aufgetretene gesangliche Ähnlichkeit zu Bono ist auch bei "Extasy" wieder zu hören. Doch es gibt sicher Schlimmeres, als mit dem U2 Frontmann verglichen zu werden. Vor allem, wenn sich Jon mit "Candle" gleich darauf wieder in zuckersüßen, ergreifenden Melodien verliert, die sich wie bei "I Can't Say No To You" schon im Singer/Songwriter-Bereich bewegen. Mit den beiden Bonustracks "Falling From The Sky" und "I Woke Up LA" erlaubt sich Mr. Crosby noch mal, ein wenig mit echten Drumbeats zu arbeiten, bleibt aber auch hier in einem eher gezügelten Tempo. Auch "Nude" schafft es somit nicht, das überragende Debüt des 28-jährigen zu toppen. Dennoch ist es dem Mann wieder gelungen, eine ganze Reihe an melancholischen Meisterstücken zu schreiben, die er hoffentlich auch irgendwann wieder live präsentieren wird.
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POP/ROCK
Rolling Stones: Live Licks (2 CD): Explicit Version
Die Geschichte wird es einst beweisen: die Rolling Stones sind eine Fügung des Schicksals. Weshalb Veröffentlichungen im Monatstakt noch lange nicht einleuchten. Kommen in der Regel doch immer dieselben alten Zöpfe raus. Diese Special Edition, jene Early Years-Collection, "Forty Licks", "Four Flicks" oder "Live Licks": Wer um Himmels Willen braucht zum tausendsten Mal "(I Can Get No) Satisfaction" oder "Brown Sugar" im Schrank?
Die Veröffentlichungswut schmälert allerdings nicht die Leistung der wohl berühmtesten Rocker ever. Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood rockten auf ihrer Licks World Tour unterstützt von zahlreichen Musikern topfit und mit breit angelegten Jams die Bühne ("Street Fighting Man" oder "It' Only Rock 'n' Roll"). Das Tempo der Tracks erhöhen sie zuweilen ("Brown Sugar"), das Zusammenspiel bleibt aber, von den gewohnten Temposchwankungen abgesehen, relativ tight. Dazu sind die Stücke mit Tasteninstrumenten, Bläsern, Mundharmonika, Percussion und Backing Vocals abwechslungsreich arrangiert. Und Jagger ist jederzeit hervorragend bei Stimme. Die tausendfache Unterstützung bei "You Can't Always Get What You Want" bräuchte er bei Gott nicht. Interessant gestaltet sich die zweite CD, die den eigentlichen Mehrwert der "Live Licks" ausmacht: die elf Stücke (inklusive dem lässigen B.B. King-Cover "Rock Me, Baby") nahm die Band bisher nie live auf. Beispielsweise das schmissig synkopierte "Monkey Man", das flotte "Rocks Off" oder "Can't You Hear Me Knocking" mit seinem bewegten Solo-Mittelteil.
Wenn Richards allerdings das Cover "The Nearness Of You" intoniert, wird deutlich, dass es die Stones mit dem trinkfesten Gitarristen am Mikro nie so weit gebracht hätten. Die Gastauftritte von Sheryl Crow ("Honky Tonk Woman") und Solomon Burke ("Everybody Needs Somebody To Love") zierten dagegen schon "Four Flicks". "Live Licks" klingt transparent abgemischt, hätte bei der Post Production aber mehr Volumen im Bass- und Rhythmusbereich mitbekommen sollen. Selbst wenn die Tracks der zweiten CD für Fans ein neues Schmankerl darstellen (leider fehlen die Ortsangaben zu den einzelnen Aufnahmen), gilt unterm Strich: wer sich die Tour 2002/2003 nicht noch einmal ins Gedächtnis rufen will, braucht diese Platte nicht. Eine spannende Ausnahme in der Stones-Release-Schwemme gibt es übrigens: die DVD "Rock And Roll Circus".
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MUSIK DVD
The Ramones: Raw
Es ist erst einige Tage her, dass Johnny Ramone, begleitet von Familienangehörigen und Freunden wie Rob Zombie und John Frusciante, in Los Angeles den Kampf gegen den Prostata-Krebs verlor. Von den ursprünglich vier Mitgliedern der Ramones hält nun nur noch Drummer Marky Ramone das Vermächtnis der wichtigsten Punkband aller Zeiten am Leben. "Raw" zeichnet auf fünf Stunden wild kompiliertem Celluloid die Karriere von den bescheidenen Anfängen im New Yorker Untergrund bis hin zur Aufnahme der Ramones in die Rock'n'Roll Hall of Fame im Jahr 2002 auf sympathisch unterhaltsame Art und Weise nach. Herzstück der prall bepackten DVD ist eine Dokumentation, die die Karriere der Ramones in groben Zügen skizziert. Das geschieht nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern folgt einer eigenen, eher intuitiven Dramatik. Klassiker von den Ramones wurden von Marky Ramone, der einen Großteil des Backstagematerials aus seinem umfangreichen Filmarchiv beisteuerte, und Regisseur John Cafiero mit Anekdoten aus der über zwanzigjährigen Rock'n'Roll-Geschichte der New Yorker Band garniert. Die Ramones gefallen sich auf "Raw" offensichtlich bestens in der Rolle der Chronisten. Und schreiben ihre eigene Geschichte auf eine zu gleichen Teilen sympathische wie ehrliche und bodenständige Art. Kein Spur von abgehobenen Starallüren. So bekommt es Sänger Joey Ramone gar mit der Angst zu tun, als Fans in Südamerika den Bus der Ramones mit allem, was halbwegs fahrtüchtig ist, durch die Stadt verfolgen, und gibt ihnen statt Autogrammen gute Tipps mit auf den Weg: "Be careful, watch the road!". Wie ein treu sorgender Vater kümmert sich Joey um seine Fans. Das ist so rührend wie ehrlich. Selbst bei Fernsehauftritten, wie in der äußerst skurrilen Uncle Floyd Show im Jahr 1979 oder bei einem Besuch in einer Kinderfernsehshow geben sich die Ramones gerade heraus. Nichts wirkt dabei aufgesetzt oder inszeniert. Die Ramones haben Promo-Geschwätz nie nötig gehabt. Wenn sie keinen Bock auf eine Frage haben, geben sie schlicht keine Antwort und sind dabei ganz sie selbst. Die Ramones sind Originale, roh und unbehauen, aber immer menschlich. Gerade diese kleinen Filmschnipsel heben "Raw" aus der großen Masse an DVDs heraus, die sich mit öden Konzertmitschnitten oder langatmigen Interviews über die Spielzeit retten.
Unter den Bonus-Features finden sich dann noch ein halbstündiger Livemitschnitt aus Rom, aufgenommen 1980, ein Auftritt in Howard Sterns Fernsehshow, noch mehr aus dem Kuriositäten-Kabinett des trashigen Uncle Floyd sowie allerlei Szenen, die es nicht in die eigentliche Doku geschafft haben. Gastauftritte von Hollywood-Sternchen Drew Barrymore, Lemmy "Motörhead" Kilmister und Al Lewis, besser bekannt als blutsaugender Grandpa aus der Fernsehserie "The Munsters", runden das fünfstündige Rock'n'Roll-Paket ab. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auf die Suche nach insgesamt zwölf gut versteckten Ostereiern machen ...
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Text-Quellen: Diverse
24.11.2004 22:12:35 / enzo
Alle Angaben ohne Gewähr
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