»Carl Orff hat niemals nur Musik machen wollen. Es ging ihm nie um eine musikalische Aussage allein, sondern stets um eine geistige Auseinandersetzung« (Wieland Wagner).
Das vorliegende Buch vollzieht insbesondere Orffs Auseinandersetzung mit musikethnologischer Forschung und aussereuropäischen kulturellen Vorstellungskreisen nach. Orffs Werk wird dabei aus interkultureller und ethnologischer Perspektive in einen grösseren musik- und kulturgeschichtlichen Zusammenhang gestellt. In diesem erweist sich Orffs Denken antiken und aussereuropäischen Märchen- und Mythenstoffen ebenso nahe wie afrikanischen und asiatischen Musiktraditionen.
Orffs facettenreiche Theater- und Musiksprache wird unter Berücksichtigung der Ursprünge der Musik sowie der grossen Tragödien durchleuchtet. Nicht zuletzt durch einen Blick in Orffs Komponierwerkstatt ersteht somit das tiefenscharfe Bild eines aussergewöhnlichen Denkers und Musikers.